islandrabe Corvus islandicus (Linn.). Lebensraum: Von Island bis in den Maghreb ganzjährig anzutreffen, standorttreu. Bewohnt mehr oder weniger offenes Gelände von Kunst und Wissenschaft. Scheint eine Unterscheidung zwischen Natur und Kultur nicht zu kennen. Nahrung: Es gibt vielleicht keinen anderen Vogel, welcher im gleichen Umfang wie er ein Allesfresser genannt werden kann. Man darf behaupten, dass er buchstäblich nichts Genießbares verschmäht. Verhalten: Mit Frechheit und List, Ausdauer und Gewandtheit raubt er in der unverschämtesten Weise Erfahrungen und Wissen. Je nachdem er es braucht, wirkt er allein oder nimmt sich Kollaborateure. Sein Verstand schärft sich im Umgang mit dem Menschen in bewundernswürdiger Weise. Er führt die drolligsten und lustigsten Werke aus, ersinnt sich fortwährend Neues, was auf Flexibilität und Innovationsfähigkeit im Umgang mit einer komplexen und variablen Umwelt schließen lässt. Beobachtung: Wer Thieren den Verstand abschwatzen will, braucht nur längere Zeit einen Raben zu beobachten, derselbe wird ihm beweisen, daß die abgeschmackten Redensarten von Instinkt, unbewußten Trieben und dergl., welche zu Gunsten der Halbgöttlichkeit des Menschen aufgestellt worden sind und werden, auch nicht einmal für die Klasse der Vögel Gültigkeit haben können.
Inspiration Frederik Faber (1822). Prodromus der isländischen Ornithologie oder Geschichte der Vögel Islands, S.4f. // Alfred Edmund Brehm (1866). Illustrirtes Thierleben. Eine allgemeine Kunde des Thierreichs. Dritter Band, S.343-348. // Hermann Heinzel, Richard Fitter, John Parslow (1972). Pareys Vogelbuch. Alle Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens, S.308. // Christian Schloegl, Kurt Kotrschal, Thomas Bugnyar (2007). Lektionen von Rabenvögeln und Gänsen. Instinkt oder Verstand? Biologie in Unserer Zeit, 37(6), 366–374.
Werke
5 nach 12
Die Uhren werden angehalten, um zu erkennen, wie wir im Takt der Zeit 'funktionieren'; und was uns davon abhält, zu bremsen oder gar anzuhalten.
New Cheap Nature
Neu! Billig! Natur! – Hier gibt es Nichts zu kaufen, doch viel mitzunehmen: Dinge mit Geschichte werben für ein „Weniger-ist-mehr”, damit wir länger etwas davon haben – von den Dingen und der Welt.
Knigge
Knigge ist ein Chatbot, programmiert, um über's Reden zu chatten. Die Gespräche mit ihm lassen ein kommunikatives Gesamtkunstwerk entstehen.
Kufstein schreibt Stadtgeschichte
Über gut drei Jahre des Zuhörens, Sortierens, Nachfragens und Dokumentierens lieferte eine reichhaltige Sammlung vom Leben im 20. Jahrhundert; und ließen eine gemeinsame Erzählung entstehen.
Projektbeschreibung / Projektübersicht auf kufstein.at / Projektdokumentation von himmel
Freiheit zu gewinnen
Ein Freibad ohne Badebetrieb ist ein Ort, wie aus der Zeit gefallen. In den verlassenen Schwimmbecken können Wünsche und Sehnsüchte treiben. Diese bemerkenswerte Situation gab es zu gewinnen.
Jetzt neu: Alte Werbung
100 Jahre alte Werbung weckt Wünsche für Angebote, die es nicht mehr gibt – klingt gemein, doch so wird ein Blick auf die Wirkung von Werbung möglich.
Klangkubus
Die interaktive Klanginstallation verwandelt den Raum um einen in ein spielbares Instrument; und gibt dem eigenen Dasein dadurch ein akustisches Feedback.
Dörfliche Nachbarschaft
Wie wirkt (technischer) Fortschritt auf Zwischenmenschliches? Eine Spurensuche in Dörfern mit den Mitteln der Ethnographie und Kunst.
Müde Spiegel
Das Werk ist eine Art digitale Langzeitbelichtung. Sie verzögert die Wiedergabe des eigenen Spiegelbilds. Die Wahrnehmung wird entschleunigt – und dadurch auch die Betrachtenden.